2018 verließ ich meinen Job in einer Gemeinschaftspraxis und machte mich mit einem Rucksack und meinem ersparten Geld - und ohne zu wissen was danach kommen würde - auf eine zweimonatige Reise nach Südamerika.
Ich folgte damit einem Ruf und einem Versprechen, dass ich mir selbst gegeben hatte, als ich 2013 ein Auslandspraktikum in Peru gemacht hatte, wo mich das Land in seinen Bann gezogen hatte.
Auf dieser Reise beschäftigte ich mich erstmals intensiver mit Themen dessen, was man als Persönlichkeitsentwicklung bezeichnen kann.
Ich stellte mir erstmals in meinem Leben wirklich ausführlich und tiefgründig die Frage, was es war, was ich wirklich - wirklich - in diesem Leben verwirklichen und leben wollte.
Ich beschäftigte mich erstmals mit meinen Werten, mit meiner Lebensvision, und widmete sehr viel Zeit der Heilung meiner Elternbeziehungen.
Und ich war sehr sehr ratlos.
Denn ich hatte im Prinzip keine Ahnung, wer ich wirklich war und wie ich sein wollte!
Auf eine geradezu wundersame Weise fand ich - zwar weder meine Berufung noch meinen Sinn im Leben - aber ich fand etwas, dass ich rückblickend als Urvertrauen bezeichne.
Ich kam nach den acht Wochen zurück nach Deutschland, ohne eigene Wohnung, mit dem letzten Rest Geld auf dem Konto, und ohne zu wissen, wie es beruflich für mich weitergehen würde.
Doch ich hatte in mir das noch nie zuvor erlebte Vertrauen, dass ich meinen Weg finden würde.
Oder dieser Weg mich.
Und tatsächlich öffnete sich kurze Zeit später meine Tür in die Coachingwelt. Ich hatte noch nie zuvor - geschweige denn im Studium - von Coaching gehört. Doch ich bekam die Möglichkeit, eine viermonatige Coachingausbildung in Vollzeit zu absolvieren und war komplett begeistert!
Ich fragte mich wie es sein kann, dass im klassischen Gesundheitssystem Coaching überhaupt kein Platz hat.
Ich war derart begeistert von der Effizienz und der Wirksamkeit der Methoden, dass ich mich fragte wieso wir so etwas nicht schon in der Schule lernen! (Heute stelle ich mir diese Frage nicht mehr, auch wenn ich es nach wie vor für absolut notwendig halte!)
Long Story Short:
Nach der intensiven Coachingausbildung sprang ich direkt in Vollzeit in die Selbstständigkeit, während der ersten Zeit offline mit einigen starken Kooperationen in Berlin.
Dann, während der Pandemie musste ich mich neu orientieren und startete quasi noch einmal komplett bei Null in der online Welt.
Die wirtschaftliche Situation damals zwang mich, noch einmal ein gutes halbes Jahr in einem Angestelltenverhältnis zu verbringen (somit kann ich sagen, ich habe auch das erlebt und für mich geschlussfolgert, dass das absolut überhaupt nicht meine Welt ist!).
Seitdem hat sich mein Leben noch einmal drastisch verändert. Ich bildete mich kontinuierlich weiter, begann mehr und mehr mich mit dem Thema Nervensystem, Traumata und körperorientierten Methoden zu beschäftigen und immer mehr offenbarten sich mir Zusammenhänge, die ich gerne schon im Studium gelernt hätte...
Ich entwickelte immer mehr ein Gespür dafür, wie sehr unser Wunsch und das Bestreben nach Selbstverwirklichung, wie zum Beispiel durch eine selbstständige Tätigkeit, doch beeinflusst und limitiert ist durch unsere biografische Vergangenheit und vor allem unsere Beziehungs- und Bindungserfahrungen.
Man kann sagen, dass ich eine absolute Leidenschaft für Selbstverwirklichung und Businessaufbau im Innen wie im Außen entwickelte!
